Aus dem Reiche Rauls - Morchuis und kein Ende:
Der Baron von Aiwiallsfest ist noch nicht wiedergefunden, da
koennen die Mondschatten einen weiteren Erfolg verbuchen. In den
tiefen Gangsystemen unter der Aiwiallsfeste wurden trotz
Spukerscheinungen, die die Arbeit erheblich behinderten, ein
Dokument sichergestellt, welches Plaene fuer einen Brandanschlag
in der mittelreichischen Botschaft in Festum niederlegt.
Diese Schriftprobe ist leider auch ein Beweis dafuer, dass eine
nicht naeher bekannte Person hoher Bildung eine Mitwisserschaft
an diesen Taten haben musste. Es handelt sich also scheinbar
nicht nur um ein paar Wahnsinnige, die die furchtbaren Taten
unter dem Namen "Morchuis" veruebten.
Die Handschrift stimmt ueberein mit einigen Briefen des Barons
von Aiwiallsfest. Die Vermutung liegt nahe, dass die Baronie
schon seit einiger Zeit durch einen fremden Geist uebernommen
wurde, der unter dem Namen des Barons reichsfeindliche Pamphlete
veroeffentlichte. Die Chance, den Baron und seine Gemahlin
lebendig wiederzufinden, sind damit stark gefallen.
Aus dem Reiche Rauls - Gespannte Verhaeltnisse - Waldwachter Adel begeht den Tag der
Jagd in Abwesenheit des Kronverwesers:
Die im letzten Goetterlaufe entstandenen Spannungen zwischen
Teilen des almadanischen Adels und dem Kronverweser, Dschijndar
von Falkenberg-Rabenmund, scheinen noch immer nicht vollkommen
ausgeraeumt zu sein.
Erinnern wir uns: Manche Almadaner begruessten das Scheitern der
Verhandlungen ueber die Zukunft Suedalmadas nicht gerade, ein
Umstand allerdings, der eher von unser konsequenten
Reichsfuehrung als Antwort auf die dreisten Forderungen des Emir
ausging, als dass seine Allerhochfuerstlichste Durchlaucht
dafuer Verantwortung uebernehmen muesste.
Dennoch, die willkuerliche Heraufsetzung des almadanischen
Kaisertalers, ein Friedensvertrag mit dem Horasreich, gegen den
viele Almadaner Einwaende gehabt haetten, waere er nicht zu
guter Letzt noch gewichtigen Modifikationen unterzogen worden,
und die Entsendung der Barone der Loyalistisch Almadanischen
Wehr nach der Besetzung Schrotensteins und Kaiserlich Selaques
in Richtung Schwarztobrien gaben nicht gerade vielen almadaner
Hochgeboren dazu Anlass, ihren Kronverweser mit unzaehligen
Gunstbeweisen zu ueberschuetten.
Jedoch, gerade der juengst aus Tobrien zurueckgekehrte Baron
von Jennbach, Konnar v. Berg zum Berg, der den Groll Seiner
Allerhochfuerstlichsten Durchlaucht waehrend der Affaere um die
Besetzung Kaiserlich Selaques aufgrund eines scharfen und
ungerechten Schreibens auf sich gezogen hatte, entschloss sich
zum Einlenken und versprach Herrn Dschijndar in einer Depesche
vor Monden bereits, dass die traditionelle Jagd des
Kronverwesers am 1. Firun in der Kgl.-Gfsl. Fasanerie zu
Jennbach in diesem Goetterlaufe mit besonderem Wohlwollen
ausgerichtet werden wuerde. So weit, so fein, mag der geneigte
Leser nun denken, doch weder erschien der Geladene, noch liess
er in irgendeiner Form die Gruende fuer seine Abwesenheit
verlauten. Und das obwohl bedeutende Teile der Almadaner
Prominenz fest mit seinem Kommen rechneten.
Neben dem Gastgeber waren weitere Vertreter der alten
Adelshaeuser der Waldwacht, die sogenannten "Descendientes"
(=altalm.: Nachkommen), zu den Feierlichkeiten erschienen. So
wartete unter anderem Dom Rondrigo de Braast y Braast, der Neffe
des zur Zeit im Horasreich weilenden Barons von Braast,
vergeblich auf die Ankunft Seiner Allerhochfuerstlichsten
Durchlaucht, und Baron Sumudan Viryamun von Flogglond hatte
seinen juengsten Sohn Amaro entsandt, um ihn wuerdig zu
vertreten und gleichzeitig seine Knappschaft beim Herrn vom
Berge zu beginnen.
Ein jeder Kenner der almadanischen Mentalitaet mag sich
vorstellen koennen, wie es in den stolzen Herzen der Hochgeboren
ausgesehen haben mag, als es offensichtlich wurde, dass der
Kronverweser nicht erscheinen wuerde, doch zur Ueberraschung des
Berichterstatters gab man sich frohgemut und ging den
firungefaelligen Taetigkeiten mit aller Gelassenheit nach. Dom
Caleb Daemmerlicht, der auf Geheiss des Flogglonder Barons den
jungen Amaro zu seinem Schutze nach Jennbach begleitet hatte,
gelang es sogar, einen kapitalen Rehbock zu erlegen, und seine
Kroenung zum Jagdkoenig wurde bis tief in die Nacht ausgelassen
gefeiert.
Das Fernbleiben des Kronverwesers von seiner eigenen
Jagdlustbarkeit kommentierte der Baron vom Berg uns gegenueber
mit einem kuehlen Laecheln:
"Seine Allerhochfuerstlichste Durchlaucht ist klug genug, um zu
wissen, wann die Zeit gekommen ist, eine einmal dargereichte
Hand zu ergreifen. Wir wollen daher annehmen, dass ihm als
vielbeschaeftigtem Staatsmanne irgendeine andere Unpaesslichkeit
in die Quere gekommen ist."
Ob diese vorgebrachte Entschuldigung fuer die Abwesenheit des
Herrn von Falkenberg-Rabenmund allerdings von Herzen ehrlich
gemeint war, oder ob nicht vielmehr einige der anwesenden
Adeligen das Fernbleiben Seiner Allerhochfuerstlichsten
Durchlaucht als Affront gegen ihr Ehrgefuehl werten, mag derweil
der allgemeinen Spekulation anheim gestellt sein.
Aus dem Reiche Rauls - Reaktion auf die Kundgabe des Barons von Cres:
Wir, Seine hochgeborene Exzellenz Ludeger Falconor von Rabenmund
(ae.H.), Truchsess des Fuerstentumes Darpatien, Baron zu
Dergelsmund etc.pp. geben kund und zu wissen:
Dem Baron von Cres gefiel es, den verdienten Erz-Caemmerer a.D.
Cordovan von und zu Falbingen als persona non grata in einigen
Teilen Almadas erklaeren zu lassen.
Uns scheint, damit schlaegt der Creser den Sattel, weil er den
Esel nicht erreichen kann. Anstatt ueber die Argumente
nachzudenken, die sicherlich nicht einer gewissen Grundlage
entbehren, will er nun jenen, der die Missstaende aufzeigte,
bestrafen. Anstatt sich an den almadanischen Junker zu wenden,
der das Fuerstentum Darpatien grundlos beleidigte, echauffiert
er sich ueber die Abwehr dieses Tuns.
Deshalb erklaeren Wir:
primo: Ein Angriff auf die Person des Junkers zu Falbingen
wird als Angriff auf das Haus Rabenmund gewertet und
gebuehrend beantwortet.
secundo: Der Junker steht auch nach seinem Ausscheiden aus dem
Dienste der Fuerstin zu Darpatien unter der Protektion des
Saphir-Thrones.
tertio: Desweiteren erwarten Wir vom Baron zu Cres eine
Maessigung in seinen Worten und Taten, auf dass er nicht noch
mehr Unheil anrichte, als er es schon tat.
Gezeichnet durch Ludeger von Rabenmund (ae.H.), Truchsess des
Fuerstentumes Darpatien etc.pp.,
LordTroll@aol.com - Jay