Aus dem Reiche Rauls - Kurzbericht aus Honingen:
Es ist noch nicht an der Zeit, viel zu sagen:
Unsere Nachbarn haben in vorbildlichem Umfange und vor allem in
beachtlicher Geschwindigkeit auf unseren Aufruf reagiert.
Bereits seit dem 19. Peraine patroullieren auf der Reichsstrasse
wieder berittene Einheiten. Zunaechst oblag dies allein
Hochgeboren Rahjalyn Herlogan von Niederhoningen, doch nun,
seit dem Eintreffen Baron Connail Crumold-Crumold von Crumolds
und der Leute aus Gemhar, haben die Niederhoninger etwas Ruhe.
Wir warten noch auf die Rittsleute aus Draustein, dann koennen
wir wohl mit den Operationen beginnen. Vermutlich werden wir in
einem Schlage die Parzelle in der Stadt zerschlagen und die
grosse Jagd auf die Wilddiebe und Strauchdiebe im Lande ausrufen.
Das Pack muss schon begreifen, dass wir vielleicht einige Tage
brauchen, aber nicht mehr als einen halben Klimmzug, um es in die
Schranken zu weisen.
Zuletzt wird uns eventuell noch Unterstuetzung aus Fairnhain
erreichen, aber da die Kameraden und Kameradinnen durch den
Farindel oder um den Farindel herum muessen, wollen wir darauf
nicht warten.
Aus dem Reiche Rauls - Hexe macht den Staatsrat Garetiens zum erklaerten Ziel des Morchuis:
Werft dem Brevier nicht Mittaeterschaft und Aufruf zur Gewalt
vor, wenn er im Folgenden den Wortlaut jener Hetzschrift
widergibt. Der Vorgang ist von einer Ungeheurlichkeit, die dem
geneigten Leser nicht vorenthalten werden kann.
Die Hexe Bronwen Kupferband, ehemalige Herausgeberin des
Adelsbreviers und fluechtig vor den Schergen des Praios, liess
folgendes verkuenden
"Hiermit und im Namen des freien Albernias sei Praiodan von
Luring, Staatsrat Garetiens aufgenommen in die Rolle der zu
beseitigenden Hindernisse.
Sein Leib und Geist sei der Vernichtung preisgegeben. Wer sich
ihm anschliesst oder dienstbar ist, lebt in staendiger Gefahr!
Wer sich schuetzend vor ihn stellt, ist des Todes! Seine
Familie sei nicht mehr sicher in den Grenzen Albernias,
Winhalls und Windhags. Schont nicht die Fruechte seiner Lenden,
so sie zu ihm stehen! Legt Brand an seine Verbuendeten in
Travia und Rahja!
Die Schwachen unter uns sollen sich von ihm abwenden. Die
Schwaecheren bewerfen ihn mit Steinen und Abfall. Die Starken
stellen ihn mit Waffen, Schrecken und Tod!
Um seine Worte auf ihn zurueck zu werfen: Vielleicht wird ihm
die Gnade Praios die ewige Verdammnis ersparen, nicht jedoch
das Leiden im Diesseits!"
Hintergruende sind nicht bekannt. Es scheint jedoch im
Zusammenhang mit dem noch immer herrschenden Aufstand in
Honingen zu stehen. Auch von dort war nichts Naeheres in
Erfahrung zu bringen.
Entnommen aus papierenen Anschlaegen im Raum Honingen,
jagnow@gmx.de - Bjoern Jagnow
Aus dem Reiche Rauls - Die Macht der Barone / irdisch: Gedanken zum Baronienspiel:
In letzter Zeit ist es zu einiger Diskussion ueber Sinn und
Moeglichkeiten des Baronienspiels gekommen. Auf der einen Seite
wird von den ernannten Baronen gewuenscht, dass sie ihre Figuren
im Rahmen der Moeglichkeiten des Adels frei spielen duerfen.
Andererseits gibt es redaktionelle Vorstellungen vom Zustand des
Reiches, die erhalten bleiben sollen.
Bjoern Berghausen schrieb dazu im Baronienforum: "Das
Baronsdasein - und gerade fuer die Spieler - definiert sich eben
nicht ueber Fehden und Haendel, Grenzstreitereien und Duelle
allein, sondern ueber zivile Formen des Lehnsspiels. Die meisten
Barone duerften eigentlich genug damit zu tun haben, ihr Lehen
mehr schlecht als recht zu verwalten, statt allueberall mit
Fehde und Duell hausieren zu gehen."
Auf den ersten Blick glaubt man den Sinn des Baronienspiels auf
die steuerliche Verwaltung der Baronien reduziert. "Es geht ja
nicht darum, die Schafe zu zaehlen", wird dann auch zugegeben,
allerdings schraenkt Bjoern ein "Welche Aufstiegschancen hat
denn ein Baron? Wann werden Barone schon einmal Grafen? Wieviele
Barone koennen Provinzkanzler sein? Wieviele Orden brauchen
Barone zum Hochmeister? Welcher Baron soll die Nachkommenschaft
des Kaiserhauses heiraten?"
Der entscheidende Punkt beim Baronienspiel ist also nicht - wie
im uebrigen Rollenspiel - die Entwicklung zu einer hoeheren
Stufe, sondern die Wahrung des Status quo.
"Es geht eben um Heiraten, Politik im kleinen Rahmen, um
Beziehungen jeder Art. Fehden duerfen dabei doch nicht im
Vordergrund stehen! Was ist das aventurisch betrachtet fuer ein
Baron, der allueberall Haendel und Fehden zu seinen
Interaktionen mit den Nachbarn macht?"
An dieser Stelle kommt der - meines Erachtens - wichtige Punkt.
Das Renomee eines Adeligen haengt davon ab, dass er seine
Machtposition bewahrt und gleichzeitig vorbildlich lebt. Demnach
sind Intrigen, Fehden, Meuchelmorde etc. Mittel fuer die Politik
hinter den Kulissen. Die heutige Transparenz des Baronienspiels
dank Forum, Mailinglisten und nicht zuletzt Adelsbrevier bedingt
aber, dass man solche Ereignisse zur Erwaehnung bringt.
Schliesslich lebt das Baronienspiel von der Kommunikation.
Die Wahl der Form ist vielleicht der Schluessel zum Kompromiss.
Bisher wurde schonmal ein Hader im Brevier ausdiskutiert und war
somit oeffentlich. Aventurisch korrekter waere wohl eine
Andeutung ueber den Verlauf aus dritter Hand gewesen - mit dem
Vermerk, dass dies alles nur Vermutungen seien.
Auch fehlt bisweilen der Mut zu leisen Signalen. Etikette ist
nur bedingt Teil der neuzeitlichen Umgangsformen und Feinheiten
wie die Reihenfolge einer Aufzaehlung, Auslassungen in
Einladungen oder die Gestaltung der Sitzordnung moegen den
Spielern nicht recht gelaeufig sein, druecken aber sehr
deutlich die Beziehungen zwischen gleichrangigen Adelshaeusern
aus.
Umso deutlicher hingegen muessten die positiven Ereignisse in
den Vordergrund gerueckt werden. Wenn denn tatsaechlich mal ein
Handelsabschluss oder eine Verlobung ansteht, werden diese
natuerlich in aller Munde gelegt. Immerhin soll der Adel ja
mitbekommen wie gut es dem Betreffenden geht.
"Jeder kann gerne Duelle ausfechten, doch sollte er tunlichst
vermeiden, das an die grosse Glocke zu haengen. Aventurisch
betrachtet koennen Duelle und Fehden nichts anderes als
unterbunden sein, wenn man sich die Situationen vor Augen
fuehrt."
Angesichts der bethanischen Bedrohung sollte man sich
tatsaechlich nicht im eigenen Haus an den Hals gehen. Dennoch
stehe ich auf anderem Standpunkt als Bjoern Berghausen. Das
Duell - dezent eingesetzt - ist ein schoenes Stilmittel. Im
seltesten Falle sollte es auf Leben und Tod gehen. Es muss
bestimmte Regeln einhalten. Und wer zum Duell fordert hat gute
Chance als Verlierer heraus zu gehen, denn der Geforderte
bestimmt Waffen, Duellabstand, Zeitpunkt und Ort.
Das derzeitige Verbot sollte auch der Rondrakirche schwer im
Magen liegen. Und es waere eine Chance ihren Einfluss zu
festigen, wenn sie fordert, dass nur jene Duelle erlaubt
werden, die unter Aufsicht eines Rondrianers gefuehrt werden.
Bei albernen Anlaessen kann dieser das Duell dann auch
ablehnen oder die Bedingungen herunterschrauben.
Somit stechen sich die Almadaner nicht in einer Woche zu Tode
und das Ehrgefuehl des Adels bleibt gewahrt.
"Duelle unter der Obhut der Rondrakirche sind immer noch
erlaubt - und zwar im Rahmen eins Goetterurteils, also eines
modifizierten Gerichtsverfahrens, wie es in Aventurien
ueblich sein duerfte. Die Tarnung eines Duells unter so einem
formalen Aspekt halte ich fuer die derzeit gangbarste
Moeglichkeit, Duelle zu fuehren. Es sollte nicht schwer sein,
Rondrageweihte und Richter dazu zu finden.
Im Prinzip habe ich auch nichts gegen eine Lockerung des
Duellverbots einzuwenden, wenn die Fehde nach wie vor klar,
eindeutig und scharf verboten bleibt. Das ist in der Diskussion
oft nicht recht getrennt worden."
Alle, die nach Bilstein gehen, sind gebeten dort aktiv an der
Diskussion teilzunehmen. Die uebrigen moegen ueber das
Adelsbrevier Stellung beziehen.
Aus den freien Landen - Freie Stadt Brokscal sucht Heilkundige:
Die Stadthalter der Freien Stadt Brokscal Arthag, Sohn des Artox
sowie Goswin Redo geben hiermit bekannt, dass ein Heilkundiger
gesucht wird, der sich in unserer Stadt niederlassen moechte.
Eine Unterkunft kann gestellt werden, jedoch sind Kenntnisse der
mohische Sprache Vorraussetzung.
Aventurischer Humor - Wendung der Woche:
An dieser Stelle finden sich unterhaltsame Anekdoten und Witze
aus Aventurien, sowie amuesante Sprueche aus Rollenspielrunden.
Um Mitarbeit wird ausdruecklich gebeten. Entsprechendes Material
bitte an jagnow@gmx.de.
"Bueck' dich Fee! Wunsch ist Wunsch."