Aus dem Reiche Rauls - Schwarzensteiner Baron doch nicht ums Leben gekommen:
Wie wir erfahren konnten, ist der vor einigen Monden für
tot erklärte Baron von Schwarzenstein, Thûan Fîrnbold
von Erlbach, zum Ende des Boronmondes mit einer Gruppe seiner Schwarzensteiner
Pranken zu Baliho wieder aufgetaucht. Der freie Berichterstatter Heinbart
Kappenmacher (HK) aus Baliho führte ein Gespräch mit Baron Thûan
(BT), das wir an dieser Stelle wiedergeben:
HK: Euer Hochgeboren, es hieß, Ihr wäret bei der Behandlung
Eurer Wunden ums Leben gekommen.
BT: Wie Ihr ja daselbst sehen könnt, sitzen Wir in persona
vor Euch, und da Wir auch keinerlei Hautfetzen und Fleischstückchen
beim Laufen verlieren, *schelmisches Lächeln* gehören Wir auch
nicht zu jenen, welche den rechten Weg zu Boron noch nicht gefunden hätten,
wie sie heutzutage im Tobrischen leider allzuoft anzutreffen sind.
HK: Aber es ist ja sogar extra ein Kopfgeld auf den Medicus
ausgesetzt worden, der Euch vergi... ähm, behandelt haben soll.
BT *erstaunt*: Bitte? Wer hat denn das veranlaßt?
HK: Es war im Namen Eurer Kanzlei geschehen, nachdem Euer Tod
vermeldet wurde, und daß den Medicus, der Euch behandelt hat, daran
eine Schuld treffen würde.
BT *ärgerlich*: Wer hat denn einen solchen Schwachfug
verbreitet?
HK *verlegen*: Oh ... äh ... also um ehrlich zu sein, Euer
Hochgeboren ... Aber ich versichere Euch, ich habe da nur das wiedergegeben,
was mir drei Eurer eigenen Leute erzählt haben - zumindest trugen
sie den Wappenrock Schwarzensteins. Und ich war mir sicher, daß sie
zu Euch gehörten und daß es wahr sei, als sie sagten, Ihr wäret
bei der Behandlung Eures Beines entschlafen. Das müßt Ihr mir
glauben, Euer Hochgeboren, ich hatte in keinster Weise vor, irgendetwas
falsches über Euch zu verbreiten.
BT *rügender Blick*: Soso, Ihr also. In der Tat waren Wir
nach der Behandlung noch volle zwei Tage ohne Bewußtsein durch einen
Trank, welches der gute Medicus Uns eingeflößt hatte. Jenes
war jedoch notwendig, da der Eingriff an Unserem Oberschenkel nicht nur
äußerst schmerzhaft, sondern zugleich auch so kompliziert und
riskant war, daß Wir Uns keinesfalls während der Behandlung
bewegen durften, wollten Wir Unser Bein oder gar Unser Leben nicht verlieren.
Zwischen einer Bewußtlosigkeit und den Tod ist aber doch wohl
ein großer Unterschied, wollen Wir meinen. Wir hoffen für Euch,
daß dem guten Medicus aufgrund Eurer Falschmeldung noch nichts Böses
widerfahren ist. Mitnichten hat er Uns irgendeinen Schaden zugefügt
- im Gegenteil! - Wir sind ihm sogar äußerst dankbar, daß
er Unser Bein gerettet hat. Ich kann damit sogar fast schon wieder laufen
und herumhüpfen, wie ein junger Spund. Sollte also tatsächlich
im Namen Unserer Kanzlei ein Kopfgeld auf den Medicus ausgesetzt sein,
so ... Ich nehme doch an, wir reden jetzt von der gleichen Person, nämlich
Medicus Jargold Ahrbrück?
HK: Ja, so lautete sein Name.
BT: Nun, dann heben Wir hiermit das von Unserer Kanzlei auf
den Medicus Jargold Ahrbrück ausgesetzte Kopfgeld mit sofortiger Wirkung
auf. Schreibt das! Nur interessehalber: Wie hoch war denn das Kopfgeld
ausgefallen?
HK: Wenn ich nicht irre, einhundert Dukaten.
BT: Hm. Nun ja, immerhin eine nicht gerade kleine Summe. Wenigstens
scheint man in der Kanzlei ordentliche Arbeit zu leisten. Wo Ihr aber gerade
von irren gesprochen habt: Seht nächstens zu, daß die Geschichten,
welche Ihr verbreitet, auch wirklich den Tatsachen entsprechen. So dem
guten Medicus noch nichts geschehen ist, wollen Wir es Euch dieses Mal
noch nachsehen.
HK *erleichtert*: Habt Dank für Eure Güte, Euer Hochgeboren.
Ich möchte Euch aber noch einmal versichern, daß ich wirklich
nur berichtet habe, was mir Eure Leute erzählt haben.
BT: Dann habt Ihr Euch wohl entweder etwas verhört, oder
Ihr habt Unsere Bewußtlosigkeit falsch interpretiert.
HK: Ich entsinne mich aber genau ... ähm ... Wahrscheinlich habt
Ihr recht, Euer Hochgeboren, so muß es wohl gewesen sein. Natürlich
hätte ich sofort eine Berichtigung gebracht, doch hat man ja seitdem
auch nichts mehr von Euch gehört.
BT: Das wollen Wir Euch wohl glauben. Wir saßen mit dem
aus Tobrien heimgekehrten Rest Unserer Schwarzensteiner Pranken eine Tagesreise
von Altnorden sozusagen fest. Einen vollen Mond haben Wir Unser Bein nicht
bewegen durften und waren so ans Bett gefesselt. Auch danach durften Wir
es nur langsam wieder an die Belastung gewöhnen, und als Wir einen
guten Mond später wieder einigermaßen auf den Beinen waren,
brach über Nacht ein solches Schneegestöber über uns herein,
daß wir mehr als einen Schritt hoch eingeschneit waren. Mit dem Karren
war da kein Durchkommen mehr, und da Wir nicht die ganze Ausrüstung,
die Unsere Streiter mittlerweile wieder repariert und neugefertigt hatten,
zurücklassen wollten, galt es erst einmal Schlitten zu herzustellen
und zu hoffen, daß der pulverige Schnee sich soweit verfestigt, daß
auch die beiden Pferde und das Muli mitgenommen werden konnten. Nun ja,
wenigstens haben Unsere Pranken während der fast dreimonatigen Abgeschiedenheit
auch ihre Wunden vollständig ausheilen können, so daß sie
jetzo wieder frisch ans Werk gehen können.
HK: Wie ich gesehen habe, ist es ein gutes Dutzend dieser Streiter,
welche Euch begleiten. Wäre es Euch genehm, wenn ich frage, was Euer
Vorhaben ist?
BT: Es ist, es ist. *verschmitzes Lächeln* Also fragt nur
frei heraus.
HK: Äh..., ja, ähm, was ist denn nun Euer weiteres
Vorhaben?
BT: Mitnichten sind Wir mit Unseren Pranken gekommen, um ein
nettes Plauderstündchen bei Kräutertee und Kuchen mit dem neuen
Grafen Balihos abzuhalten. Wir wollen hier nur Proviant erstehen und gleich
morgen, wenn der Schmied die Pikenspitzen fertig und fest aufgesetzt hat,
werden Wir nach Auen aufbrechen, um der Herzogin Unseren Schwertarm anzutragen
und Unsere wackeren Schwarzensteiner Pranken an ihre Seite zu stellen.
Herzogin Walpurga ist doch noch mit ihren Getreuen in Auen, oder ist sie
schon aufgebrochen?
HK: Letzten Berichten zufolge, soll sie sich mit ihren Streitern
wohl nahe Menzheim aufhalten.
BT: Nun, dann eben Menzheim, um so besser, da ist der Weg sogar
noch ein wenig kürzer. Habt Ihr sonst noch Fragen?
HK: Nein, im Augenblick nicht. Habt daher Dank für das
Gespräch und die Zeit, die Ihr mir freundlicherweise geopfert habt.
Mögen Rondra und die anderen Elf über Euch und Eure Streiter
wachen.
BT: Mögen Hesinde und die anderen Elf auch Euch behüten.
Aus dem Reiche Rauls - Bekanntgabe des Barons von Schwarzenstein:
Hiermit sei kundgetan, daß das von Unserer Kanzlei ausgesetzte
Kopfgeld auf den Medicus Jargold Ahrbrück mit sofortiger Wirkung aufgehoben
und damit für null und nichtig erklärt ist. Es ist also weder
ein Kopfgeld seitens Schwarzenstein auf genannten Medicus ausgelobt, noch
steht selbiger in Schwarzenstein auf der Liste gesuchter Personen.
Aventurischer Humor - Wendung der Woche:
An dieser Stelle finden sich unterhaltsame Anekdoten und Witze
aus Aventurien, sowie amuesante Sprueche aus Rollenspielrunden.
Um Mitarbeit wird ausdruecklich gebeten. Entsprechendes Material
bitte an adelsbrevier@phantastiknet.de.
Die zwei Zwergenbrüder Tulasch und Tharin haben in Grangor einen Wagen mit wertvoller
Ladung zu beschützen, sie sitzen auf dem Dach des Gefährts.
Auf einmal springen Räuber aus dem Gebüsch. "Geld oder Leben!" rufen
die Schurken.
Daraufhin Tulasch: "Wir wollen Euer Geld nicht!"