Interviews und Gespräche die Vinsalts DSA-Ticker rund um Das Schwarze Auge führt sind hier aufgelistet. Ob nun mit der DSA-Autorenschaft, mit Personen aus der "Szene" oder anderen die irgendwie etwas mit DSA zu tun haben - hier findet man die Fragen und natürlich auch die dazugehörigen Antworten.
Im Gespräch...
Jörg Schröder, zum Liber Cantiones in der Deluxe-Ausstattung:
Auf dem RatCon 2004 in Dortmund wurden erste Details zum neuen Liber Cantiones in der Deluxe-Ausstattung offenbar.
Jörg Schröder, von JF-Artworks, war auf dem RatCon zu Gast und zeigte im DSA-Museum die Kunst der Veredelung von Büchern - am Beispiel seines persönlichen, handgearbeiteten Elfen-Buches und einer (ebenfalls natürlich handgearbeiteten) "Super Deluxe"-Variante des Liber Cantiones.
Jörg Schröder stand Vinsalts DSA-Service für ein kurzes Interview zur Verfügung:
Jörg Schröder: Ich war 16, als meine Mutter Weihnachten 1984 für Schmidt Spiele eine Promotion in einem Düsseldorfer Kaufhaus durchführte. Da ich zuerst wenig mit dem Spielprinzip anfangen konnte, "Rollenspiel? Was'n das?" dauerte es etwas, bis ich mein erstes Solo-Abenteuer Nedime, die Tochter des Kalifen spielte. Ab da hat das Schwarze Auge mein Leben begleitet. Nach meiner Heirat und der Geburt unseres Sohnes 1990 ist das Schwarze Auge erst einmal in den Hintergrund getreten. Als ich Ende der 90'er wieder in einer Spielrunde als Auelf FAST meinen festen Platz gefunden hatte, fand meine Frau Claudia auch Gefallen an der Welt Aventuriens, welche sie nun an meiner Seite als Hexe Luzifana durchstreifte. Für diese Runde fertigte ich mir auch mein Erstlingswerk, das Elfenbuch. Tja, unser Bengel war mittlerweile nun schon 11, seine Freunde zeigten plötzlich auch Interesse an Zwergen, Dieben und Elfen. Als gute und DSA-nachwuchsförderwillige Eltern haben wir kurzerhand eine "DSA light"-Runde begonnen. Hier legten wir nicht den Wert auf die genaue Einhaltung der Regeln, sondern eher auf eine atmosphärische Umsetzung der Abenteuer mit vielen Requisiten wie dem Zauberbuch. Die Kiddies wurden an ein soziales Miteinander herangeführt, ohne die eigenen Talente zu vernachlässigen. Wo kann ich heute sonst noch auf spielerische Weise ein Zusammengehörigkeitsgefühl oder gar Solidarität untereinander vermitteln? Der Spielspass und die gute Laune nach bestandenem Abenteuer ist immer noch ungebrochen. Sonst noch Fragen, ob ich einen Bezug zu DSA habe?!?
Jörg Schröder: Nachdem das Elfenbuch fertig war, es hat immerhin zwei Jahre bis zur Fertigstellung gedauert, dachte ich auch daran, was man generell aus fertigen Druckwerken machen kann. So kam ich dazu, mir meine Favoriten nach meinen Vorstellungen neu zu binden und den Inhalt wirklich stimmig und nicht nur als Bild auf den Titel zu verewigen. Nach diversen Neuinterpretationen bestätigte man mir mein Talent auf diversen Ausstellungen meiner Werke. Ich gebe den bestehenden Druckwerken eine neue "Seele", indem ich aus einer Massenware wieder etwas Besonderes, etwas Einmaliges schaffe.
Jörg Schröder: Auf der Essener Spielemesse im letzten Jahr habe ich mein Elfenbuch Marc Szodruch von Fanpro vorgestellt. Mit Blick auf das 20-jährige DSA-Jubiläum haben wir uns über eine veredelte Fassung des Liber Cantiones kurz unterhalten. Bei den weiteren Gesprächen hat dann das Projekt ein Gesicht bekommen, so dass ich euch jetzt nicht ohne Stolz den Liber präsentieren kann.
DSA-Ticker: Wie viele Stunden sitzt man an einem solchen Werk?
Jörg Schröder: Ganz klar. Das Druckwerk wird von Fanpro geliefert. Ich nähe die Seiten von Hand, wie bei den alten Mönchen im Namen der Rose; kapitelweise zusammen. Für mich als Buchveredler ist das der Prozess des "Seelegebens". Das ist der erste Schritt zur Einzigartigkeit. Die Deckel und der Rücken werden aus bestem Pappelsperrholz gefertigt. Je nach Ausgabe werden Leisten untergesetzt und der Deckel anschließend mit Leder bezogen. Die Applikationen werden ebenfalls von Hand gefertigt und sind aus Holz, bzw. Metall. Sieht halt nicht so maschinell aus, wie die Standard-Luxus-Ausgabe, eher wie ein altes Artefakt.
DSA-Ticker: Es soll drei verschiedene Varianten der handgearbeiteten Ausgaben geben. Kannst Du diese kurz beschreiben und vor allem auch auf die jeweiligen Preise eingehen?
Typ I
Handvernähung, zwei unterlegte, Titel, Rücken und Rückseite umlaufende Leisten, handgearbeitetes Schild aus gealtertem Holz.
Typ II
Handvernähung, auf dem Deckel und der Rückseite jeweils vier im Carre angeordnete unterlegte Leisten, vier schwere Ziernägel werden in die Ecken eingesetzt. Das Schild ist aus Metall und ebenfalls handgearbeitet.
Typ III
Die aufwendigste Variante. Handvernähung, acht von Hand gearbeitete Buchecken aus Metall. Jeweils aus 1,5 mm starkem Stahlblech geformt und handgefräst. Das Schild besteht ebenfalls aus Metall.
Für eine Ausgabe, wie sie hier in Dortmund zu sehen ist, müsste man sich persönlich bereden, denn handgealterte Seiten und eine extra hergestellte und gealterte Schließe würden es praktisch unbezahlbar machen.
DSA-Ticker: Hast Du auch noch andere Werke, außerhalb von DSA, dermaßen veredelt?
DSA-Ticker: Gibt es schon Pläne ggf. weitere DSA-Publikationen zu bearbeiten?
DSA-Ticker:Existieren ansonsten weitere interessante Projekte in der Zukunft?
DSA-Ticker: Hast Du noch irgendwelche besonderen Wünsche/Grüße für die Besucher von Vinsalts DSA-Service?
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