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Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
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Art: DVD
Ausstattung: 2 DVDs im Standard-DVD-Case, Booklet, Bestellkatalog
Autor: J.R.R. Tolkien (Buchvorlage), Frances Walsh (Drehbuch)
Regisseur: Peter Jackson
Darsteller: Sean Astin, Sean Bean, Orlando Bloom, Billy Boyd, Ian McKellen, Dominic Monaghan, Viggo Mortensen, John Rhys-Davies, Elijah Wood u.a.
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Preis: 19,99 Euro
Kontakt: WWW: http://www.herrderringe-film.de/
Stimmung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunkt
Details: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Komplexität: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Ausstattung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Preis/Leistung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Gesamt: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunkt
Die Geschichte (in Kurzform)
Nachdem der erste Teil Der Herr der Ringe: Die Gefährten abrupt damit endete, daß die Gemeinschaft des Ringes zerbrach - durch Tod und Trennung - beginnt der zweite Teil ebenso abrupt wie rasend.
Doch als erstes steht eine Rückblende an - der Kampf Gandalfs des Grauen (Sir Ian McKellen) mit dem Balrog in den tiefen Höhlen der Minen Morias wird noch einmal, aber von einer anderen Perspektive, gezeigt.

Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) machen sich zu zweit (oder doch zu dritt?) auf den beschwerlichen Weg zum Schicksalsberg nach Mordor, den einzigen Ort wo sie den einen Ring endgültig vernichten können. Sollte dieser Ring der Macht in die Hände des finsteren Saurons gelangen, der vom Turm Barad-dûr aus seine dunklen Fäden spinnt, würde dieser die letzten freien Reiche unterjochen und alle Bewohner Mittelerdes vernichten.
Die beiden Hobbits Merry (Dominic Monaghan) und Pippin (Billy Boyd) wurden von Uruk-Hai, einer gefährlichen und blutrünstigen Orkzüchtung, entführt und sollen von diesen unheimlichen Kreaturen nach Isengart gebracht werden. Dort residiert Saruman (Christopher Lee), der einstmals gute Zauberer, in seinem Turm Orthanc (von diesen beiden Türmen und dem Bündnis zwischen ihnen stammt auch der Titel des Filmes) und versucht auch den einen Ring zu finden. Aus diesem Grund hatte er im ersten Teil den Uruk-Hai den Auftrag gegeben die Hobbits, bei denen er den Ring vermutet, zu fangen.
Direkt auf den Spuren der Entführer und Entführten sind die letzten verbliebenen drei Gefährten Aragorn (Viggo Mortensen), der Zwerg Gimli (John Rhys-Davies) und der Elbe Legolas (Orlando Bloom).

Diese drei Handlungsstränge verknüpfen sich im Laufe des Films, der den Gefährten noch manche Pein und manche Schlacht aufbürden wird - aber ihnen auch positive und nicht gedachte Überraschungen bereithält.

So lernt man u.a. das Königreich Rohan, seine Hauptstadt Edoras, die imposante Festung Helms Klamm und den mysteriösen Fangorn-Wald mit seinen noch mysteriöseren Bewohnern kennen. Man erfährt einiges über die Beziehung zwischen der Elfe Arwen (Liv Tyler) und Aragorn, erlebt hautnah eine der bisher größten und längsten Schlachtenszenen und - ein Ende, denn auch wenn die Schlacht um Helms Klamm entschieden wurde... der Kampf um Mittelerde geht weiter - im dritten Teil Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs, der am 17. Dezember 2003 in den Kinos seine Premiere feiern wird.

Der Kinofilm
Der Ende 2002 in den Kinos gestartete Film hat in Sachen Erfolg den ersten Teil schon hinter sich gelassen - so ist z.B. Der Herr der Ringe: Die zwei Türme auf Platz 4 der erfolgreichsten Filme vorgerückt (mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 920 Millionen US-Dollar), und hat damit den ersten Teil der Trilogie schon hinter sich gelassen, der bisher "nur" 860 Millionen (und damit Platz 7) erreicht hat.

Doch trotz der finanziellen Bestätigung hat auch dieser Film bei einigen Fans für Verstimmung gesorgt. Seien es nun z.B. die leichten Unterschiede vom Charakter bei Faramir (David Wenham) vom literarischen Vorbild zum Film, neue Szenen wie die Attacke der Warge oder aber auch nur kleine textliche Änderungen - wenn z.B. eine Person von "dreihundert Meilen weit weg" spricht, und das ganze dann auf die Richtigkeit hinterfragt wird...
Doch wenn man sich den Film nicht mit der Prämisse anschaut Unterschiede zum Buch oder gar Fehler mit der Lupe suchen zu müssen, dann stören solche Änderungen nicht - und manche Dinge lockern sogar auch auf.

Wie schon im ersten Teil begeistert auch Der Herr der Ringe: Die zwei Türme mit seinen grandiosen Landschaftsaufnahmen. Mehr als einmal hat man den Eindruck, dass die imposanten Landschaftsimpressionen und die daraus resultierenden "Bilderfluten" die Schauspieler an den Rand drängen.
A propos an den Rand drängen:
Der digitale Filmcharakter Gollum, der im ersten Teil schon kurz auftauchte, hat im zweiten Teil eine deutlich größere Rolle. Gollum zeigt deutlich auf, welche Möglichkeiten heutzutage mit digitaler Bildmanipulation existieren, denn er wirkt sehr lebendig und zeigt unterschiedliche Emotionen und Regungen (Kritiker spotteten schon, daß Gollum ein ausgeprägteres Mienenspiel als Frodo besitzt).
Doch Gollum ist nicht das einzige Ergebnis der digitalen Künstler - ganze Filmabschnitte wären ohne die Computertricks der heutigen Zeit nicht denkbar, so z.B. die sehr umfangreichen Schlachtenszenen, in denen tausende von Protagonisten auf der Leinwand auftauchen.

Doch auch wenn gerade kurz ein wenig darüber gespottet wurde, daß die Schauspieler durch die Landschaften (oder durch Gollum) an die Wand gespielt worden sind - so kann man dem eigentlich nicht zustimmen, denn die Schauspieler leisten eine hervorragende Arbeit. Nicht nur die, die man schon aus dem ersten Teil kennt, auch die neuen Darsteller verstehen ihr Handwerk und Können. Zwar gibt es hier und da Szenen und Auftritte, die vielleicht - gerade den "Hardcore-Fans" - nicht gefallen, aber das liegt ja eher am Drehbuch als an den Schauspielern.

Die DVD-Fassung
Im August 2003 erschien dann die jetzt hier zu rezensierende DVD-Version des Filmes. Hierbei handelt es sich eher um ein DVD-Set, bestehend aus zwei DVDs. In der üblichen DVD-Box findet man nicht nur die beiden DVDs, sondern auch noch ein Booklet und eine Werbebroschüre. Das Booklet ist eher ein sechsseitiges Faltblatt, welches eine Übersicht über die verschiedenen Inhalte des DVD-Sets anbietet. Die Werbebroschüre hingegen ist ungleich umfangreicher - hier liegen dann vielleicht auch die Prioritäten...

Die erste DVD...
Auf der ersten der beiden DVDs ist der reine Film zu finden - in der ganz normalen Kinofassung.
Der Film ist entweder auf Deutsch oder Englisch ansehbar (Dolby Digital 5.1). An Untertiteln gibt es deutsch, englisch und deutsch für Hörgeschädigte (quasi die Videotexttafel 150...).

... die zweite DVD
Auf dieser zweiten DVD sind die Extras enthalten, so z.B. die beiden Dokumentationen Der Herr der Ringe: Die zwei Türme und Die Rückkehr nach Mittelerde.
Beide Dokumentationen könnten teilweise schon bekannt sein - es gibt desöfteren eine Art Déjà Vu, da viele der gezeigten Szenen schon im Vorfeld des Kinofilms im Fernsehen zu sehen waren. Die zweite Dokumentation war übrigens auch im deutschen Fernsehen bei RTL zu sehen - dürfte also insofern auch für einige der Zuschauer nichts neues sein.

Doch ist das nicht alles, gibt es doch noch folgende weitere Extras:

  • "The Long and Short of It" - Kurzfilm von Sean Astin
    Sean Astin (der in der Trilogie den Samweis spielt) hat in seiner Freizeit zusammen mit den Kollegen (vor allem denen, die sonst hinter der Kamera stehen) einen Kurzfilm gedreht - und dieser befindet sich auch auf dieser DVD. Über die spannende Handlung will ich nichts verraten, hier sollte man sich überraschen lassen.
  • The Making of... "The Long and Short of It"
    Auch zu Kurzfilmen kann man Making Ofs drehen, wie man hier an diesem Beispiel sieht... und an diesem Kurzfilm sieht man auch, daß ein Making Of nicht nur informativ, sondern vor allem auch lustig sein kann.
  • Mini-Dokumentationen
    Für die offizielle US-Website www.lordoftherings.net wurden und werden immer wieder kleinere Dokumentationen hergestellt. Hier auf dieser DVD sind insgesamt acht dieser kleinen Dokumentationen zu finden, so z.B. "Das Sounddesign von Mittelerde" oder aber "Die Schlacht von Helms Klamm". Diese Dokumentationen sind relativ informativ, bieten aber kaum Bildmaterial aus dem Film selbst - was daran liegt, daß diese schon etwas älter sind.
  • Vorschau auf den dritten Teil
    Es dauert noch bis zum 17. Dezember 2003 - dann kommt der dritte Teil der Trilogie unter dem Namen Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs ins Kino. Um die Wartezeit zu verkürzen (oder aber um die Fans noch ungeduldiger zu machen) wurde diese Vorschau auf die zweite DVD gepackt. Diese Vorschau wirft einen Blick hinter die Kulissen des letzten Teils und macht Appetit auf mehr.
  • Kinotrailer und TV-Spots
    Hier hat man die Möglichkeit sich die Werbefilme anzuschauen, die in den USA für den Film geworben haben. Einmal den Teaser, der nur einzelne Szenen ohne Zusammenhänge zeigt und dann auch noch den Trailer, der schon mehr zur Geschichte des Films erzählt.
  • Gollums Song von Emiliana Torrini:
    Beim ersten Teil verewigte sich die bekannte Sängerin Enya mit "May it be" im Soundtrack des Filmes - und das sehr erfolgreich, hat diese Single es doch sogar deutlich in die Hitlisten geschafft. Im nun zweiten Teil steuert Emiliana Torrini einen Song dazu, und zwar "Gollums Song", der als Musikvideo auf der DVD enthalten ist. Das Lied ist jedoch im Gegensatz zu Enyas Titel nicht so erfolgreich - was aber sicherlich nicht an der Stimme oder dem Lied selbst liegt. Im Gegensatz zu "May it be" ist jedoch das Musikvideo nicht so gelungen - man hat fast das Gefühl, daß die Audio- und die Videospur nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben.
  • Werbung für das neue "Der Herr der Ringe"-Videospiel:
    Electronic Arts hat die Lizenz für "Der Herr der Ringe"-Spiele erworben - und gleichzeitig wohl auch das Recht, daß entsprechende Werbevideos auch auf den DVDs zu finden sind, und so wird hier das Videospiel zum dritten Teil Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs vorgestellt.
  • Vorstellung der Special Extended DVD Edition:
    Im November erscheint die erweiterte DVD-Fassung von Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (siehe diesen Bericht des DSA-Tickers) - und mit dieser Vorschau macht New Line Cinema den Fans schon vor dem offiziellen Verkaufsstart wässrige Augen - denn wenn man dieser Vorstellung glauben darf (und die Erfahrungen beim ersten Teil zeigen es, daß man der Vorschau Glauben schenken kann!), dann wird auch diese erweiterte DVD-Fassung eine ganz besonders gelungene DVD.

Fazit
Ich denke hier ist es notwendig die Rezension bzw. das Fazit zu trennen:

Der Film:
Auch über den zweiten Teil des Herrn der Ringe muß man keine großen Worte verlieren - er ist einfach sehr gut. Er mag zwar an einigen Stellen Längen haben und manche Leute bemängeln den an (wenigen Stellen) etwas extensiv genutzten Humor - aber diese dürften dann zumindestens nicht mehr die mangelnde Werktreue kritisieren, schließlich treiben Legolas und Gimli ihr "Ich schaffe mehr Orks als Du!"-Spielchen im Buch noch weiter auf der Spitze - und ein paar Längen hat das literarische Vorbild ja auch.
Wer nicht so sehr auf Werktreue setzt, sondern sich an einem schönen Film erfreuen will, der wird sich auch daher nicht darüber aufregen, daß die Rolle von Arwen auch diesmal wieder inhaltlich und szenisch aufgewertet wurde (war aber auch zu dumm, daß J.R.R. Tolkien damals nicht marketingtechnisch vorausschauend nicht an eine größere Rolle der Elbenprinzessin dachte!).

Die DVD:
Während man sich über den Inhalt eventuell sogar noch streiten könnte - über die technische Ausführung und Ausstattung dürfte es kaum noch möglich sein. Die beiden DVDs bieten ein exzellentes Bild und einen exzellenten Dolby Digital-Ton - sowohl auf der englischen, wie auch auf der deutschen Tonspur.

Die Bewertung der DVD-Extras fällt ein wenig schwer - vor allem eingedenk der Tatsache, daß in Kürze die "eigentliche" DVD-Edition erscheinen wird...
Warum die eigentliche? Ganz einfach: Es ist bekannterweise bei Filmen so üblich, daß bei den DVD-Versionen umfangreiche Extras wie neue Szenen, filmbegleitende Dokumentationen, vorher nicht veröffentlichte Sequenzen usw. zu finden sind. Genau das wird die kommende Special Extended DVD Edition (den Ankündigungen nach) auch bieten. Die hier jetzt rezensierte "einfache" DVD-Edition hat zwar auch Extras, aber man merkt meiner Meinung nach schon, daß diese Extras künstlich knapp gehalten worden sind - schließlich will man ja auch noch die erweiterte Fassung verkaufen.

Großartig kritisieren kann man das aber eigentlich auch nicht - denn wer nur den Film haben will, der holt sich die normale DVD, und wer eine wirklich gute DVD-Edition haben will, in der neue Szenen (direkt in den Film eingebunden), umfangreiche und bisher nicht gekannte Dokumentationen usw. zu finden sind - der zahlt mehr und bekammt dann auch mit der Special Extended DVD Edition mehr.

Aber zurück zur "einfacheren" DVD, schließlich wird diese hier rezensiert:
Negativ fällt an dieser DVD eigentlich nichts wirklich auf - wobei es schon schade ist, daß der beiliegende Werbeflyer umfangreicher als das eigentliche DVD-Booklet ist. Aber wenn schon wertvoller DVD-Platz für eine reine Werbeshow wie die Präsentation eines neuen Videospieles genutzt wird, muß man sich darüber nicht wundern.
Positiv ist hingegen der gesamte Rest: Sei es nun der Film selbst, sei es nun die technische Qualität der beiden DVDs, oder seien es nun die Extras, die ja nun auch die "einfache" DVD-Edition in gekürzter Fassung anbietet (wiewohl die Extras zwischen den beiden Editionen sich wohl nicht überschneiden werden).

Siehe auch:

Jens Matheuszik